Für ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen bleibt COVID-19 mit Risiken verbunden. Für wen die STIKO aktuell die Grundimmunisierung empfiehlt und wer von der jährlichen Auffrisch-Impfung profitiert.
Die epidemiologische Situation von COVID-19 hat sich im Verlauf der vergangenen drei Jahre stark verändert. SARS-CoV-2 zirkuliert zwar weiterhin in der Bevölkerung, doch schwere Verläufe sind durch die erreichte Basisimmunität deutlich seltener geworden. Das ist insbesondere ein großer Erfolg der Impfung, aber teilweise auch Ergebnis einer Immunität durch Infektionen. Trotzdem bleibt COVID-19 v.a. für ältere Menschen und vorerkrankte Personen ein Risiko.
Die aktuelle Impfempfehlung der STIKO folgt diesen Voraussetzungen. Ziel ist es weiterhin, schwere COVID-19-Verläufe zu verhindern, mögliche Langzeitfolgen in der gesamten Bevölkerung so weit wie möglich zu reduzieren sowie Beschäftigte in der medizinischen und pflegerischen Versorgung vor SARS-CoV-2-Infektionen zu schützen.
Empfehlung für die gesunde unter 60-Jährige
Personen ohne Grunderkrankungen zwischen 18 und 59 Jahren (inkl. Schwangeren) empfiehlt die STIKO eine Grundimmunisierung plus eine Auffrischimpfung, um die Basisimmunität aufzubauen. Für einen guten und andauernden Schutz ist wichtig, dass das Immunsystem mindestens dreimal Kontakt mit Antigenen des Erregers (Impfung) oder dem Erreger selbst hat (Infektion). Mindestens zwei dieser Kontakte sollten durch Impfungen erfolgen.
Für gesunde Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren wird keine routinemäßige COVID-19– Impfung (Grundimmunisierung oder Auffrischimpfung) empfohlen. Unter den Omikron-Varianten hat sich die Erkrankungsschwere (inkl. potenzieller Langzeitfolgen) in dieser Altersgruppe hin zu überwiegend milden oder asymptomatischen Verläufen entwickelt. Die bis dato vorliegende Evidenz zeigt, dass SARS-CoV-2-Infektionen bei Kindern und Jugendlichen in aller Regel problemlos verlaufen. Es bestehen jedoch keine Sicherheitsbedenken bei der Impfung von gesunden Kindern und Jugendlichen.
Empfehlung zur jährlichen Auffrischimpfung
Personengruppen mit erhöhtem Risiko für einen schweren COVID-19 Verlauf werden zusätzlich zur Basisimmunität jährliche Auffrischimpfungen empfohlen. Diese sollen präferenziell mit Varianten-adaptierten Impfstoffen und in der Regel in einem Mindestabstand von jeweils zwölf Monaten zur letzten Impfung oder Infektion erfolgen. Es soll vorzugsweise im Herbst geimpft werden, damit vulnerable Personen auch bei möglicherweise steigenden Infektionszahlen im Herbst und Winter bestmöglich geschützt sind. Das gilt für Personen ab 60 Jahren, Bewohner:innen in Einrichtungen der Pflege und Kinder ab sechs Monaten mit Grundkrankheiten, die mit einem erhöhten Risiko für schwere COVID-19-Verläufe einhergehen. Dieselbe Empfehlung zur jährlichen Auffrischimpfung gilt für Personen mit einem erhöhten beruflichen SARS-CoV-2 Infektionsrisiko in der medizinischen und pflegerischen Versorgung.
Bei immundefizienten Personen mit einer relevanten Einschränkung der Immunantwort können zusätzliche Impfstoffdosen in kürzerem Abstand sinnvoll sein. Die Entscheidung über weitere Impfungen erfolgt unter Berücksichtigung der Bestimmung spezifischer Antikörper.
- Pressemitteilung der STIKO: Aufnahme der COVID-19-Impfung in die allgemeinen STIKO-Impfempfehlungen 2023. Robert Koch Institut. Verfügbar online unter: https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/PM_2023–04–25.html. Stand: 30.05.2023
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